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Brunnenpumpe winterfest machen

Wenn die Nächte kalt werden und die ersten Bodenfröste angekündigt sind, zählt vor allem eins: Deine Brunnenpumpe, der Druckschalter und die gesamte Gartenbewässerung müssen zuverlässig winterfest sein. Es geht dabei nicht um Kosmetik, sondern um echten Schutz: Gefrierendes Wasser dehnt sich aus und kann Gehäuse sprengen, Dichtungen zerstören und Leitungen reißen lassen. Besonders gefährdet sind oberirdische Pumpen (z. B. Jetpumpen, Hauswasserwerke, Gartenpumpen), Anschlusskomponenten, Filtergehäuse und der Druckschalter. Tiefbrunnenpumpen sind zwar meist unterhalb der Frosttiefe installiert, doch die oberirdischen Anbindungen (Steigleitung, Armaturen, Außenhähne) bleiben anfällig. In diesem Leitfaden bekommst du eine praxisnahe, gründliche Anleitung.

Schritt 1 – Strom abschalten & Wasserzufuhr stoppen

Bevor du eine Verschraubung anfasst oder eine Leitung öffnest, muss die Anlage spannungsfrei und drucklos sein. Ziehe den Netzstecker der Pumpe oder schalte die zugehörige Sicherung aus. Bei fest verdrahteten Installationen (häufig bei Hauswasserwerken oder stationär montierten Gartenpumpen) ist der Leitungsschutzschalter der richtige Ansatz. Warum das so wichtig ist, liegt auf der Hand: Du vermeidest Stromschläge, Fehlstarts der Pumpe während der Arbeit und schützt gleichzeitig empfindliche Elektronik in Steuerungen oder im elektronischen Druckschalter vor Spannungsspitzen. Direkt im Anschluss kümmerst du dich um den Wasserteil: Schließe alle Absperrventile zwischen Brunnen/Zisterne und Pumpe, damit kein neues Wasser nachlaufen kann, während du entleerst. Bei Systemen mit Innen- und Außenwasserhahn gilt die bewährte Regel: innen zudrehen, außen leicht öffnen. So kann Restwasser drucklos abfließen, ohne dass sich ein Unterdruck in der Leitung aufbaut. Achte in diesem Schritt bereits auf den Druckschalter: Er sitzt häufig am Druckausgang der Pumpe oder in der Nähe der Verteilung und enthält kleine Hohlräume, in denen sich Wasser sammeln kann. Schalte ihn ebenfalls stromlos und – wenn vorhanden – löse die Entleerungsmöglichkeit am Gehäuse, um den internen Druck zu nehmen. Das ist die Basis, damit spätere Demontage- und Entleerungsarbeiten sicher, sauber und ohne Materialstress funktionieren. Typische Fehler an dieser Stelle sind: nur die Pumpe auszustecken, aber die Wasserzufuhr offen zu lassen; oder den Außenhahn zu schließen, statt ihn leicht geöffnet zu halten. Beides führt dazu, dass Wasser in der Anlage steht und dir die Arbeit erschwert. Plane dir für Schritt 1 ein paar ruhige Minuten ein, prüfe Absperrungen und nimm dir einen Eimer oder ein Tuch dazu – so bleibst du von Beginn an ordentlich und sicher.

Stromversorgung getrennt    Absperrventile geschlossen    Außenhahn leicht geöffnet    Druckschalter spannungsfrei und drucklos

Schritt 2 – Pumpe & Druckschalter vom System trennen

Jetzt trennst du die Anlagenteile mechanisch. Oberirdische Pumpen (Jetpumpe, Gartenpumpe, Hauswasserwerk) werden in der Regel vollständig demontiert und frostfrei gelagert. Löse zuerst die Saugseite – also Saugschlauch oder Saugrohr – und danach die Druckseite in Richtung Haus- oder Gartenleitung. Restwasser ist normal, halte deshalb einen Auffangbehälter bereit. Wenn du dabei auf Schnellkupplungen setzt, ist der jährliche Trennvorgang in wenigen Minuten erledigt und die Dichtflächen bleiben geschont. Den Druckschalter nimmst du, sofern möglich, mit von der Pumpe ab – sitzt er separat im Rohrnetz, schraubst du ihn einzeln ab. Gehe mit Ruhe vor, denn der Druckschalter besitzt Gewindeanschlüsse, Dichtflächen und innenliegende Mechanik oder Elektronik, die du nicht belasten willst. Bei Tauchpumpen ist zu unterscheiden: Tiefbrunnenpumpen in ausreichender Tiefe (deutlich unterhalb der Frostgrenze) können im Brunnen verbleiben, wenn die Steigleitung und alle oberirdischen Komponenten entleert werden. Befindet sich die Pumpe jedoch in einem Behälter, der durchfrieren kann (Flachtank, Regentonne), muss sie zwingend heraus. Ein Sonderfall sind Rückschlagventile (Fußventile) in der Saug- oder Steigleitung: Sie halten die Leitung gefüllt und verhindern das Ablaufen – hier baust du die Leitung oben kurzzeitig, kontrolliert und sicher auseinander oder ziehst die Pumpe, damit das Wasser ablaufen kann. Häufiger Fehler in Schritt 2: Pumpe und Druckschalter demontieren, aber im ungeheizten Schuppen „parken“. Kondensfeuchte und Minusgrade sind eine schlechte Kombination – die Geräte gehören in einen frostfreien Innenraum. Prüfe beim Abbau nebenbei die Gewinde, Dichtungen und den Zustand der Verschraubungen; verschlissene Dichtungen notierst du dir für den Frühjahrstausch, oder du legst dir direkt Ersatz bereit.

Saug- und Druckseite gelöst    Pumpe demontiert    Druckschalter abgeschraubt    Rückschlagventil-Situation geprüft

Schritt 3 – Wasser überall restlos entfernen

Die Entleerung ist der Kern des Frostschutzes. Ziel ist: kein freies Wasser mehr in Leitungen, Armaturen, Filtern, Druckkesseln, Regnern – und vor allem nicht im Druckschalter. Öffne alle Entleerungsventile an den tiefsten Punkten. Wenn deine Anlage ohne Gefälle verlegt wurde oder Höhenwechsel aufweist, nutze dosierte Druckluft, um Restwasser auszutreiben. Für die Bewässerungsseite reichen in der Praxis kurze, wiederholte Luftstöße mit moderatem Druck; es ist weniger der Maximaldruck als der Volumenstrom entscheidend, damit Wasser aus langen Abschnitten zuverlässig mitgenommen wird. Wichtig: Pumpe und Druckschalter selbst nicht „durchblasen“. Diese Bauteile entleerst du separat, indem du Verschraubungen öffnest oder Gehäusedeckel (sofern vorgesehen) abnimmst und Wasser abschüttelst. Achte darauf, Schläuche zu trennen, hochzuführen und auslaufen zu lassen; dann lagerst du sie frostfrei, idealerweise locker aufgewickelt, damit keine Knickstellen entstehen. Filtergehäuse schraubst du ab, nimmst den Einsatz heraus und lässt alles trocknen. Bei Außenhähnen kannst du nach der Entleerung eine einfache Schutzkappe aufsetzen, damit kein Regen eindringen und dann gefrieren kann. Der Druckschalter verdient besondere Aufmerksamkeit: In seinem Inneren können kleinste Mengen Wasser verbleiben, die du von außen nicht siehst. Halte ihn daher schräg, bewege ihn leicht und schüttele vorsichtig, bis kein Tropfen mehr kommt; öffne – wenn der Hersteller es vorsieht – die kleine Entleerungs- oder Kontrollöffnung. Ein verbreiteter Fehler ist, die Leitungen auszublasen, aber Ventilboxen, Wassersteckdosen und hochliegende Abgänge zu vergessen. Gehe systematisch Abschnitt für Abschnitt vor, arbeite mit einem Plan der Anlage oder fertige dir eine kurze Checkliste nach Zonen an. Erst wenn du sicher bist, dass überall nur noch Luft kommt, bist du mit Schritt 3 durch – und das ist der entscheidende Schutz vor Frostschäden.

Tiefste Entleerungspunkte geöffnet    Lange Stränge dosiert ausgeblasen    Filtergehäuse geleert    Druckschalter restlos entleert

Schritt 4 – Gründlich reinigen & sinnvoll warten

Jetzt ist der perfekte Zeitpunkt, um Pumpen, Druckschalter und Zubehör zu reinigen und für den Winterschlaf vorzubereiten. Spüle das Pumpengehäuse mit sauberem Wasser aus und wische es außen trocken; entferne Algen-, Sand- und Kalkreste, die sich im Betrieb angesammelt haben. Das Laufrad (Impeller) der Pumpe sollte sich von Hand frei drehen lassen – kleine Schmutzpartikel können die Passungen belasten und im Frühjahr für Anlaufprobleme sorgen. Bei Hauswasserwerken schaust du dir den Druckkessel an: Ist die Membran in Ordnung? Stimmt der Vordruck (prüfe ihn im Frühjahr vor Inbetriebnahme erneut)? Den Druckschalter behandelst du besonders sorgsam. Wische das Gehäuse trocken, vermeide aggressive Reiniger und achte darauf, dass keine Feuchtigkeit an die Kontakte gelangt. Sind Korrosionsspuren sichtbar, reinigst du die Kontaktflächen vorsichtig; ein minimaler Pflegefilm (z. B. neutrales Kontaktspray) kann die Oxidation bremsen – aber bitte sparsam verwenden und Herstellerhinweise beachten. Dichtungen prüfst du auf Haarrisse oder Verformungen. Ein hauchdünner Auftrag eines geeigneten Dichtfettes hält sie geschmeidig. Bei verschraubten Übergängen schaust du, ob Teflonband oder Hanf im Frühjahr zu erneuern sind. Auch Schläuche profitieren von Pflege: einmal durchspülen, trocknen, locker aufrollen. Viele Probleme im Frühjahr haben ihren Ursprung in Winterschmutz: verstopfte Filter, festsitzende Regner, klemmende Ventile. Mit der jetzigen Reinigung senkst du diese Risiken deutlich. Mache dir ruhig Notizen: Was ist im Frühjahr zu tauschen? Was lief gut? Wo willst du die Installation verbessern (z. B. zusätzliche Entleerungsstellen, Schnellkupplungen an neuralgischen Punkten)? Diese Liste ist Gold wert, wenn die Saison wieder startet.

Pumpe gereinigt & Impeller geprüft    Druckschalter trocken & Kontakte gecheckt    Dichtungen begutachtet & gepflegt

Schritt 5 – Richtig und wirklich frostfrei lagern

Die Lagerung entscheidet, ob deine Komponenten im Frühjahr „wie neu“ wirken oder mit Startproblemen nerven. Grundsatz: trocken, staubfrei, frostfrei – ideal sind 5 bis 15 °C. Für Pumpen hat sich bewährt, das Gehäuse nach der Reinigung mit sauberem, möglichst kalkfreiem Wasser zu füllen oder die Pumpe in einen Eimer mit Wasser zu stellen; so bleiben Dichtungen und Gleitflächen feucht und elastisch. Regenwasser eignet sich gut, weil es weniger Kalk einträgt. Achte darauf, dass der Lagerbehälter sicher steht und wirklich keinen Frost abbekommt. Den Druckschalter lagerst du separat, trocken und staubgeschützt – idealerweise bei 10 bis 20 °C. Mechanische Druckschalter mögen es nicht feuchtkalt; Elektronik ohnehin nicht. Lege dir eine kleine Box an, in der du Druckschalter, Manometer, empfindliche Fittings, O-Ringe und Ersatzdichtungen gemeinsam sauber verwahrst. Ungeeignet sind ungeheizte Schuppen oder Garagen: Hier schwankt die Temperatur stark, Kondenswasser schlägt sich nieder, Metallteile korrodieren, Kunststoffe altern schneller. Wenn kein anderer Raum verfügbar ist, musst du absolut sicherstellen, dass die Pumpe vollständig entleert, trocken und zusätzlich isoliert ist – das ist allerdings immer nur die zweitbeste Lösung. Markiere beim Einlagern die Anschlusspunkte (z. B. mit kleinen Hangtags), damit du im Frühjahr nicht überlegen musst, welche Leitung wohin gehörte. Und gib dir selbst einen freundlichen Reminder: Dreh im Winter alle paar Wochen die Pumpenwelle vorsichtig von Hand – so beugst du dem „Festsitzen“ vor. So wird Lagerung vom Risikofaktor zur Lebensdauerverlängerung.

Pumpe frostfrei & ideal feucht gelagert    Druckschalter trocken & warm verstaut    Empfindliche Teile gesammelt & beschriftet

Druckschalter im Detail – Winterfest, aber richtig

Der Druckschalter ist ein kleines Bauteil mit großer Wirkung: Er steuert das Ein- und Ausschalten der Pumpe anhand des Leitungsdrucks. Innen arbeiten Membran, Federmechanik oder Sensorik – und genau diese Feinteile sind frostempfindlich. Schon wenige Milliliter Wasser im Gehäuse reichen, um beim Gefrieren Membran und Sitz zu verformen, Kontakte zu schädigen oder das Gehäuse zu sprengen. Deshalb bekommt der Druckschalter ein Extra-Kapitel. Nach Schritt 1 (Strom aus, Druck weg) löst du ihn entweder direkt von der Pumpe oder trennst ihn an seinem Einbauort im Rohrlauf. Halte ihn beim Entleeren schräg, öffne – falls vorgesehen – die kleine Ablass- oder Prüföffnung, und wische den Innenraum nur mit einem fusselfreien, trockenen Tuch aus. Keine aggressiven Reiniger verwenden; sie greifen Kunststoffe und Dichtungen an. Korrosionsspuren an den Kontakten entfernst du sehr behutsam; ein minimaler Schutzfilm ist okay, aber bitte zurückhaltend dosieren. Bei mechanischen Druckschaltern prüfst du die Federmechanik auf Leichtgängigkeit. Elektronische Varianten brauchen vor allem trockene, milde Lagerbedingungen. Lagere das Gerät in einer kleinen, belüfteten Box bei 10–20 °C, geschützt vor Staub. Im Frühjahr montierst du mit frischen Dichtungen, prüfst die Schaltpunkte und machst einen Probelauf. Bei Bedarf findest du passende Geräte über die Shop-Suche: Druckschalter. Typische Fehler sind: den Schalter am Rohr zu belassen, „weil er klein ist“, ihn feuchtkalt zu lagern oder beim Ausblasen der Leitungen Druckluft durch den Druckschalter zu jagen. Besser: separat entleeren, trocken lagern, in Ruhe wieder montieren – so bleibt er zuverlässig.

Materialempfehlungen & sinnvolle Upgrades

Mit wenigen, clever gesetzten Komponenten wird Winterfestmachen zur Routine. Ganz oben stehen Schnellkupplungen, weil sie die jährliche Demontage erleichtern und Dichtflächen schonen. An kritischen Punkten helfen zusätzliche Entleerungsventile – ideal am tiefsten Punkt jedes Strangs, damit Wasser per Schwerkraft auslaufen kann. Für exponierte Abschnitte (z. B. kurze, oberirdische Übergänge) haben sich Rohrisolierungen bewährt; bei dauerhaft kritischen Stellen kann ein selbstregelndes Heizkabel sinnvoll sein. Bei länger werdenden Anlagen lohnt ein Blick auf Leitungsführung und Gefälle: Wenn du Leitungen so planst, dass sie zu Entleerungspunkten „hinlaufen“, sparst du dir jedes Jahr viel Zeit. Für Tiefbrunnen-Setups prüfst du die Lage der Tiefbrunnenpumpe (sicher unterhalb der Frostgrenze?) und sorgst dafür, dass die Steigleitung entleert werden kann. Und schließlich: Leg dir einen kleinen Winterservice-Kit an – Ersatz-O‑Ringe, Dichtfett, Teflonband, Etiketten, ein weiches Tuch und ein paar Kappen für Außenhähne. So bist du jedes Jahr mit wenigen Handgriffen winterklar.

Häufige Fehler – kurz erklärt und dauerhaft vermeidbar

Zu spätes Handeln ist der Klassiker: Der erste Frost kam „nur über Nacht“ – und schon steht Wasser in der Leitung. Besser: rechtzeitig planen und an einem trockenen Tag in Ruhe arbeiten. Ein zweiter Dauerbrenner ist das scheinbar „vergessene“ Bauteil: Der Druckschalter bleibt am Rohr, der Filter hängt noch voll Wasser oder die Ventilbox wird nicht geöffnet. Arbeite deswegen immer Schritt für Schritt und hake dir deine Liste ab. Dritter Fehler: ungeeignete Lagerorte. Ein Schuppen ist schnell gewählt, aber Temperaturwechsel und Kondenswasser sind Gift. Vierter Fehler: zu viel Druck beim Ausblasen oder falsches Ziel – Druckluft gehört nicht durch Pumpe oder Druckschalter, sondern in die Leitungen, und das mit Augenmaß. Fünfter Fehler: Im Frühjahr ohne Prüfung starten. Besser ist der kurze Check: Dichtungen frisch? Schaltpunkte am Druckschalter korrekt? Leitungen dicht? Mit jeder vermiedenen Panne sparst du bares Geld – und behältst die volle Freude an deiner Bewässerung.